Dass die Entwicklung eines „Technologie- und Innovationsparks“ in Buchholz sehr begrüßenswert ist, ist völlig unstrittig. In jeder Hinsicht verfehlt ist jedoch der vorgesehene Standort im Außenbereich, angrenzend an die eben erweiterten Buchholzer Gewerbegebiete zwischen Buchholz und Dibbersen.
Hierdurch wird eine Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln praktisch von vornherein ausgeschlossen, und es liegt auf der Hand, dass eine Steigerung des Individualverkehrs die notwendige Folge ist. Für ein Projekt, das auf die Kooperation mit regionalen Hochschulen setzt und damit gerade eine gute Erreichbarkeit für jüngere Nutzergruppen (Studenten, Doktoranden etc.) voraussetzt, ist dies anachronistisch. Stattdessen wäre eine Ansiedelung auf den Brachflächen nördlich und südlich des Bahnhofes nicht bloß „innovativ“, sondern ist naheliegend, zumal es um „verträgliches“ Gewerbe geht und diese Flächen ohnehin zeitnah der Entwicklung bedürfen. Sie ist mit ein wenig gutem Willen auch möglich. Stattdessen soll erneut in erheblichem Umfang Landschaft verbraucht, weiterer PKW-Verkehr erzeugt und der „Lückenschluss“ zu Dibbersen vollzogen werden; dies obwohl bei allen früheren Planungen beteuert wurde, dass eine weitere Ausdehnung der Gewerbegebiete nach Norden nicht standfinden solle.
Noch ist es allerdings nicht zu spät, den im stillen Kämmerlein vorbereiteten und im Hau-Ruck-Verfahren gefassten Grundsatzbeschluss hinsichtlich des Standortes abzuändern. Nur dann wäre er wirklich zukunftsweisend. Ein „Innovationspark“ an der Peripherie von Buchholz wäre ein Widerspruch in sich.
Leserbrief von Dr. Martin Dieckmann, Buchholzer Liste, zum Bericht „Es entstehen hochinnovative Arbeitsplätze“ im Nordheide Wochenblatt vom 23.09.2017
Zum Hintergrund:
Das im stillen Kämmerlein mit der Stadtverwaltung erarbeitete Konzept zur Errichtung eines Technologie- und Innovationsparks wurde Anfang Juni 2017 von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH (WLH) offiziell vorgestellt. In einem Hau-Ruck-Verfahren wurde in der Ratssitzung am 20.06.2017 dann gegen die Stimmen der Buchholzer Liste ein Grundsatzbeschluss gefasst, das vorgestellte Projekt weiter zu verfolgen. Die Buchholzer Liste hatte zuvor noch zusammen mit SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke beantragt, andere Flächen zur Realisierung eines Technologie- und Innovationsparks zu prüfen. Dieser Antrag wurde aber in der Ratssitzung am 20.06.2017 durch die Stimmen von CDU, FDP, AfD und den Bürgermeister abgelehnt (vgl. Ratsdrucksache DS 16-21/0176.001).
Weitere Presseartikel zum Technologie- und Innovationspark:
- „Buchholz bekommt Innovationspark“, Hamburger Abendblatt vom 07.06.2017
- „Kritik an Plänen zu Innovationspark“, Hamburger Abendblatt vom 09.06.2017
- „Innovationspark – besser im Buchholzer Zentrum?“, Hamburger Abendblatt vom 17.06.2017
- „Änderungsanträge zum Technologie- und Innovationspark in Buchholz“, Nordheide Wochenblatt vom 17.06.2017
- „Buchholz wagt Zukunft“, Nordheide Wochenblatt vom 28.06.2017
- „Olaf Lies unterstützt den Innovationspark“, Hamburger Abendblatt vom 26.07.2017