Zur Kommunalwahl am 11.September 2016 trat die Buchholzer Liste erstmalig auch für den Ortsrat Trelde an. Unter Berücksichtigung der Leitlinien unserer Politik wollen wir die Interessen der Trelder und Suerhoper Bürgerinnen und Bürger durch unser Mitwirken im Ortsrat stärken.
Ausgangslage
Die Lebensbedingungen in Trelde werden maßgebend durch den Mangel an infrastrukturellen Einrichtungen, die besondere geografische Lage sowie den Umstand geprägt, dass die Ortschaft wiederum aus zwei vergleichsweise weit auseinander liegenden Siedlungsgebieten besteht:
Mit Stand 28.06.2016 zählt die Ortschaft Trelde 1.492 Einwohner. Etwa 70 % davon leben im Ortsteil Trelde (Dorf), während etwa 30 % der Einwohner im einige Kilometer entfernt liegenden, sich zwischen Sprötze und der Kernstadt befindenden Siedlungsgebiet Suerhop leben.
Der Ortsteil Trelde (Dorf) verfügt über einen historischen Dorfkern sowie ein reges Vereins- und Kulturleben (z. B. Schützenverein, Ortsfeuerwehr, Sportverein, „Trintla Cultura“). Auf Grund der relativ geringen Einwohnerzahl und des damit einhergehenden Mangels an infrastrukturellen Einrichtungen sind die Trelder Bürgerinnen und Bürger jedoch darauf angewiesen, die Angebote der Nah- und Gesundheitsversorgung der benachbarten Orte, insbesondere Sprötzes, wahrzunehmen. Dieser Ortsteil liegt zudem im äußersten Westen der Stadt Buchholz i.d.N., was die Anbindung an das Stadtgebiet in mehrfacher Hinsicht erschwert oder gar unmöglich macht (vgl. Abschlussbericht ISEK Buchholz 2030, Seite 54).
Suerhop hingegen ist ein räumlich von anderen Buchholzer Ortschaften abgegrenztes, zusammenhängendes Wohngebiet, das erst Anfang des 20. Jahrhunderts besiedelt wurde.
Mit Blick auf den Ortsteil Trelde (Dorf) ist Suerhop allein schon durch seine geografische Lage und die fußläufig erreichbaren Stationen der Heidebahn und des Stadtbusses vergleichsweise gut an das Stadtgebiet angebunden.
Ein das Gemeinschaftsgefühl förderndes Vereins- und Kulturleben ist in Suerhop jedoch ebenso wenig vorzufinden wie infrastrukturelle Einrichtungen jeglicher Art. Im Hinblick auf die soziokulturellen Bedürfnisse der Suerhoper Bürgerinnen und Bürger ist dabei besonders bemerkenswert, dass diesen wegen der großen Entfernung nicht in Trelde, sondern insbesondere in Sprötze und teilweise in Buchholz nachgegangen wird. Auf Grund der räumlichen Trennung beider Trelder Siedlungsräume haben die Bürgerinnen und Bürger von Trelde (Dorf) und Suerhop daher auch nur wenige Gemeinsamkeiten.
Die politische Situation Suerhops ist dadurch gekennzeichnet, dass dieses Gebiet mit seinen insgesamt rund 600 Einwohnern keine eigenständige Buchholzer Ortschaft darstellt. Vielmehr gehören ein Teil des Gebiets zu Trelde (etwa 77 %), ein Teil zu Sprötze (etwa 15 %) und ein weiterer Teil zur Kernstadt Buchholz (etwa 8 %).
Dieser auf historischen Gegebenheiten aus der Zeit vor der erstmaligen Besiedlung beruhende und heute als anachronistisch zu bezeichnende Zustand ist der Grund dafür, dass sich in Suerhop bis heute keine wirkliche Gemeinschaft gebildet hat. Zudem erschwert diese Situation die Durchsetzung politischer Forderungen für dieses Gebiet, sobald es sich um ortsübergreifende Anliegen handelt.
All diese Besonderheiten der Ortschaft Trelde machen es erforderlich, die von der Buchholzer Liste für die Trelder und Suerhoper Bürgerinnen und Bürger ins Auge gefassten Maßnahmen und Ziele differenziert nach den örtlichen Gegebenheiten darzustellen.
Maßnahmen und Ziele für unsere Nachbarn in Trelde (Dorf)
♣ Infrastrukturelle Anbindung an das Stadtgebiet – Stadtbus, Buchholz Digital, Radverkehr
Der peripheren Lage Treldes im Buchholzer Stadtgebiet ist es geschuldet, dass dieser Ortsteil bisher nicht in das Stadtbussystem integriert werden konnte und keine Rolle in den Planungen für den Ausbau des Glasfasernetzes durch „Buchholz Digital“ spielte. Zudem mangelt es an einer akzeptablen, abseits der Hauptverkehrsstraßen liegenden Radwegeverbindung von Trelde über Sprötze nach Buchholz.
Durch unsere Präsenz im Ortsrat wollen wir darauf hinwirken, dass eine Anbindung Treldes an das Netz des Stadtbusses sowie an das Glasfasernetz von „Buchholz Digital“ von den zuständigen Stellen zumindest ernsthaft geprüft wird.
Außerdem werden wir dafür eintreten, dass die im Masterplan Radverkehr für die Strecke von Trelde über Sprötze (Hubertusweg) und Suerhop (über die Trasse der Bremervörder Bahn) nach Buchholz beschriebenen Maßnahmen möglichst zeitnah umgesetzt werden (vgl. Masterplan Radverkehr, Teil A, Seite 12; Teil B, Maßn. Nr. 5.6 und 5.11 – Querungshilfe an der B 3 in Sprötze).
Diese Maßnahme würde den Trelder, Sprötzer und Suerhoper Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen eine optimale Radwegeanbindung abseits von Hauptverkehrsstraßen und ohne die heute großen Höhenunterschiede (Bremer Straße bzw. Heidekamp) bieten. Daher werden wir anstreben, dass der Ortsrat Trelde eine gemeinsame Initiative mit dem Ortsrat Sprötze auf den Weg bringt, um dem Vorhaben mehr Gewicht zu verleihen.
♣ Optimierung der Versorgung von Kindern im Vorschulalter und Grundschulkindern
Die Entwicklung neuer Wohngebiete hat in der Vergangenheit zu einer Stabilisierung der Einwohnerzahl Treldes beigetragen. Dadurch konnte der Schulstandort Trelde im Rahmen der Grundschule Sprötze-Trelde gesichert werden (vgl. Abschlussbericht ISEK Buchholz 2030, Seite 54).
Es mangelt jedoch weiterhin an der Einrichtung eines Kindergartens bzw. einer Krippe. Darüber hinaus findet für die Grundschulkinder nur in Sprötze eine Nachmittagsbetreuung im Anschluss an die Schule statt, was zur Folge hat, dass die Kinder aus Trelde dorthin befördert werden müssen.
Durch unsere Mitarbeit im Ortsrat Trelde wollen wir auf eine Prüfung hinwirken, ob für die Trelder Kinder im Vorschulalter die Einrichtung eines Kindergartens bzw. einer Krippe in Betracht kommt.
Zudem werden wir darauf hinwirken, dass auch am Grundschulstandort in Trelde ein nachschulisches Betreuungsangebot für Grundschulkinder eingerichtet wird.
♣ Kooperation mit dem Ortsrat Sprötze
Gemeinsam mit Trelde bildet die Ortschaft Sprötze geografisch betrachtet den Westen des Buchholzer Stadtgebiets. Soweit es die mangelnde Anbindung an die Stadt betrifft, kann also durchaus von gleichgerichteten Interessen ausgegangen werden (z. B. Stadtbus, Radverkehr).
Zudem sind, wie oben beschrieben, sowohl die Trelder als auch die Suerhoper Bürgerinnen und Bürger auf Grund der mangelnden infrastrukturellen Einrichtungen vor Ort vielfach auf das Angebot in Sprötze angewiesen. Auch insoweit kann angenommen werden, dass durch die vielfältigen Berührungspunkte gemeinsame Interessen vorliegen, denen gegenüber der Stadt zu mehr Gewicht verholfen werden könnte, wenn sie gemeinsam verfolgt würden.
Nach unseren Informationen hat es in der Vergangenheit nur wenige Initiativen gegeben, die von den Ortsräten Trelde und Sprötze gemeinsam auf den Weg gebracht wurden – und gemeinsame Ortsratssitzungen haben schon gar nicht stattgefunden.
Auf Grund der vielen gemeinsamen Interessen setzen wir uns dafür ein, dass die Ortsräte von Trelde und Sprötze zukünftig besser kooperieren und bei Bedarf auch gemeinsame Ortsratssitzungen abhalten.
Maßnahmen und Ziele für unsere Nachbarn in Suerhop
♣ Stärkung der Gemeinschaft in Suerhop
Von den Suerhoper Bürgerinnen und Bürgern wurden in den vergangenen fünf Jahren bereits einige Maßnahmen zur Stärkung der Gemeinschaft in Suerhop vollzogen (Bekanntgabe wichtiger Informationen über einen E-Mail-Verteiler an nahezu alle Haushalte, Mitwirkung bei der Aufstellung des B-Plans Straßenausbau, Umfragen zum Straßenausbau, 100-Jahr-Feier, Busanbindung an die Schulzentren I und II etc.). Dennoch mangelt es auch weiterhin an dauerhaften Einrichtungen, die allen Suerhoper Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zugutekommen.
Mit unserer Präsenz im Ortsrat könnten wir zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen und Projekte wie die im Folgenden genannten fördern:
- Unterstützung eventueller Vereinsaktivitäten (Kultur und Sport).
- Förderung von Grundstückserwerb zwecks Errichtung Gemeinschaftshaus mit Spielplatz etc.
- Unterstützung von Ortsfesten/kulturellen Veranstaltungen.
♣ Kooperation der Ortsräte von Trelde und Sprötze in Angelegenheiten Suerhops
Während der Ortsrat Trelde die Interessen aller Suerhoper in den vergangenen Jahren tatkräftig und mit finanziellen Mitteln unterstützt hat (z. B. Herrichtung der Beleuchtung auf dem Weg nach Sprötze und der provisorisch eingerichteten Buskehre, Sanierung der Bänke, Unterstützung 100-Jahr-Feier), hat sich der Ortsrat Sprötze eher zurückgehalten.
Für die Zukunft ist jedoch eine Vielzahl von Projekten zu verzeichnen, die neben dem Trelder auch den Sprötzer und den Buchholzer Teil Suerhops betreffen. In diesen Angelegenheiten wird es darauf ankommen, dass die Ortsräte von Trelde und Sprötze kooperieren, gegebenenfalls erstmalig gemeinsame Beschlüsse fassen und gemeinsam gegenüber der Stadt und dem Stadtrat auftreten. Als Initiativen, die wir gemeinsam mit Sprötze auf den Weg bringen wollen, können hier folgende genannt werden:
- Förderung der Anbindung Sprötzes und Suerhops an die Stadt durch Realisierung des geplanten Fuß- und Radwegs über die ehemalige Trasse der Bremervörder Bahn (vgl. schon oben).
- Während der Suerhoper Brunnenweg und der Suerhoper Koppelweg, die im Süden jeweils im Seppenser Weg münden, in Kürze ausgebaut werden sollen, ist der Ausbau des Seppenser Weges und der Bgm.-Kröger-Str. in Richtung Sprötze derzeit nicht geplant. Nicht nur aus optischen Gründen fordern wir, dass der Seppenser Weg (Trelde) und die Bgm.-Kröger-Str. (Sprötze) in das Sandwegeausbauprogramm aufgenommen werden und der Ausbau – nebst Einrichtung eines Fuß- und Radweges nach Sprötze und planmäßiger Herrichtung der Buskehre – zügig umgesetzt wird.
- In allen Teilen Suerhops wird sich die Bebauung in der nächsten Zeit weiterhin massiv verdichten (vgl. dazu Abschlussbericht ISEK 2030, Seite 54). In den Umfragen zum Straßenausbau hat sich jedoch gezeigt, dass einer ganz großen Mehrheit der Suerhoper Bürger die Erhaltung des Waldcharakters am Herzen liegt. Wir wollen daher prüfen lassen, ob das Aufstellen eines B-Plans für Suerhop insgesamt (alle Teile) in Betracht kommt, um die Ziele der Stadt Buchholz (Nachverdichtung) mit den Interessen der Suerhoper Bürger in Einklang zu bringen.
- Viele Suerhoper Bürger nutzen die große, auf Sprötzer Gebiet liegende Freifläche am Suerhoper bzw. Sprötzer Moor als Naherholungsgebiet. Diese Fläche ist im nördlichen Bereich jedoch schon fast verwaldet und droht in naher Zukunft komplett mit Bäumen bewachsen zu sein. Wir wollen darauf hinwirken, dass diese Freifläche zu Zwecken der Naherholung erhalten bleibt. Zudem wollen wir prüfen lassen, ob aus ökologischen Gründen eine Renaturierung des Moores in Betracht kommt.
- Schließlich werden wir dafür eintreten, dass – entsprechend des Veloroutenkonzepts bzw. des Masterplans Radverkehr – Suerhoper und in deren Anschluss Sprötzer Wege vorrangig als Velorouten oder gar als Fahrradstraßen ausgewiesen werden.
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