Buchholzer Liste setzt sich für die Kombination von Schutzstreifen und der zusätzlichen Nutzung von Gehwegen mit zugelassenem Radverkehr ein!
Nachdem in Buchholz die beiden ersten Schutzstreifen auf der Bremer Straße und der Schützenstraße markiert worden sind, ist hierüber eine teilweise heftige und mitunter auch unsachliche Diskussion entbrannt. Ein wesentliches Argument gegen die Schutzstreifen lautet, dass hiermit auch unsichere Radfahrer wie ältere Verkehrsteilnehmer und Kinder zur Nutzung des Schutzstreifens auf der Straße gezwungen würden. Diese Darstellung ist nicht nur nach Auffassung der Buchholzer Liste falsch.
Auch andere Kommunen unterstützen unsere Position: Das Aufbringen eines Schutzstreifens auf der Fahrbahn ist mit einer zusätzlichen Radverkehrsführung auf dem Gehweg möglich. So schreibt z. B. die Stadt Burgdorf bei Hannover in ihrem „Schlussbericht Radverkehrskonzept 2011“:
„Rechtlich möglich ist die Kombination eines Schutzstreifens mit einem Gehweg mit zugelassenem Radverkehr. So können den Radfahrern je nach individuellem subjektivem Sicherheitsgefühl auf der gleichen Straße verschiedene Führungsformen angeboten werden. Nach den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 10) wird diese Kombination empfohlen, wenn damit
- den Anforderungen verschiedener Nutzergruppen des Radverkehrs (z. B. Schüler und Berufstätige) oder
- zeitlich differierenden Verkehrszuständen (Stauvorbeifahrt auf dem Gehweg bzw. zügige Führung auf der Fahrbahn) oder
- örtlichen Besonderheiten besser entsprochen werden kann. Diese Lösung bietet sich vor allem auch bei hoher Kfz-Belastung von über 10.000 Kfz/Tag an.“
Wir wollen durch das Anbringen von Schutzstreifen den Radverkehr sicherer und komfortabler machen. Der Radverkehr differenziert sich immer mehr in unterschiedliche Nutzergruppen. Gelegenheitsfahrer, Senioren und Kinder profitieren bei gutem Ausbau von im Nebenraum angelegten Radwegen. Immer mehr Radfahrer nutzen aber das Fahrrad als Alternative zum Kfz im Stadtverkehr und erreichen nicht nur mit E-Bikes Durchschnittsgeschwindigkeiten von 25 km/h. Sie gehören auf die Straße. Zudem ist im bestehenden Straßennetz an vielen Stellen kein Platz im Nebenraum vorhanden und der Bau von Radwegen ist mit hohen Kosten verbunden.
Alle Parteien im Rat der Stadt Buchholz i.d.N. haben sich auf die Fahnen geschrieben, den Radverkehr in Buchholz zu fördern. Der „Masterplan Radverkehr“ sowie die Endberichte des Klimaschutzkonzepts und des Mobilitätskonzepts stellen die Handlungsrichtlinien hierfür dar. Durch den Rat soll ein Ruck gehen, verkündete der neu gewählte Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse in seiner Antrittsrede. Hoffentlich nun endlich auch bei der Förderung des Radverkehrs!