Auf Grund der Initiative der Buchholzer Liste wird die Verwendung von Tropenhölzern beim Austausch von Fenstern und Türen zukünftig nicht mehr von der Stadt Buchholz i.d.N. gefördert – so hat es der Rat der Stadt Buchholz i.d.N. am 13.02.2018 auf Antrag der Buchholzer Liste entschieden.
Zum Hintergrund:
Die Kollegen von der CDU und den GRÜNEN im Rat der Stadt Buchholz i.d.N. hatten im letzten Jahr beantragt, die Stadt möge die Elektromobilität stärker fördern. Daraufhin hat die Stadtverwaltung die Förderrichtlinie „Stadtklima Buchholz“ überarbeitet und entsprechend ergänzt.
Die Förderung der Elektromobilität wie auch die Förderrichtlinie „Stadtklima Buchholz“ insgesamt wird auch von der Buchholzer Liste grundsätzlich unterstützt. Der Entwurf der neuen Förderrichtlinie sah jedoch vor, dass auch weiterhin der Austausch von Fenstern und Türen aus FSC-zertifiziertem Tropenholz gefördert werden solle. Dem sind wir mit unserem Antrag entgegengetreten und haben gefordert, die Richtlinie entsprechend abzuändern.
Denn der globale Klimawandel schreitet schier unaufhaltsam voran und einen wesentlichen Anteil daran hat die flächendeckende Rodung des Regenwaldes. Das FSC-Label bietet in diesem Zusammenhang zwar eine gewisse Gewähr dafür, dass das entsprechend gekennzeichnete Holz aus „verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung“ stammt. Dennoch – und darüber kann auch das Label nicht hinwegtäuschen – stammt das Holz aus den über Jahrtausende gewachsenen Regenwäldern, die die „grüne Lunge“ unseres Planeten bilden. Aus unserer Sicht ist es daher angezeigt, die Verwendung einheimischen Holzes zu fördern, nicht dagegen die von Tropenholz.
Viele andere Kommunen – wie z.B. die Stadt Münster – haben im Übrigen auch Förderprogramme zum Klimaschutz aufgelegt und dabei darauf verzichtet, die Verwendung von Tropenholz zu fördern. Der Stadt Buchholz i.d.N. würde damit also keinesfalls eine Pionierrolle zukommen – vielmehr hinge sie in Sachen Klimaschutz dann eher hinten dran.
In der Begründung zur Änderung der Förderrichtlinie wurde darauf verwiesen, die Verwendung von FSC-zertifiziertem Tropenholz solle gefördert werden, um eine unnötige Härte gegenüber dem Tischlereihandwerk zu vermeiden.
In diesem Punkt stimmen wir der Verwaltung vom Grundsatz her zwar zu. Von ortsansässigen Tischlereibetrieben wurde uns jedoch bestätigt, dass die Einkaufspreise für hochwertiges Holz aus einheimischer Waldwirtschaft häufig sogar höher sind als die für Tropenholz. Die Betriebe können bei Verwendung einheimischen Holzes auf Grund besserer Margen auf das eingesetzte Material daher ebenso gute (oder gar höhere) Gewinne erzielen als bei der Verwendung von Tropenholz.
Und die heimischen, regionalen Betriebe der Land- und Forstwirtschaft, die eine erwiesener Maßen nachhaltige, naturnahe Waldwirtschaft betreiben, werden durch eine Förderung von Tropenhölzern schließlich keine weiteren Einbußen erleiden.
Download Ratsdrucksache DS 16-21/0313 inkl. 1. Ergänzung
Rede von Imme-Janne Schoof (Buchholzer Liste) in der Ratssitzung am 13.02.2018
Kommentare (4)