Weniger Bus in Buchholz – ein Rückschritt für die ganze Stadt

Die angekündigte Kürzung der Betriebszeiten des Buchholz Bus stößt bei der Buchholzer Liste auf deutliche Kritik. Ab dem 15. September 2025 fahren die Stadtbusse morgens und abends eine Stunde, samstags sogar fünf Stunden kürzer. Was betriebswirtschaftlich nachvollziehbar sein mag, ist mit Blick auf die Lebensqualität in unserer Stadt – ebenso wie aus sozial-, verkehrs- und klimapolitischer Sicht – ein deutlicher Rückschritt.

Mobilität für alle – auch ohne Auto
Den Buchholz Bus sehen wir nicht als freiwilliges Extra, sondern als Grundvoraussetzung für soziale Teilhabe im Alltag zahlreicher Menschen ohne eigenes Auto – gerade älterer Menschen, Kinder, Jugendlicher oder Menschen mit Behinderung. Wer die Randzeiten streicht, grenzt aus. Zumal ein Führerschein heute bis zu 5.000 Euro kostet – Mobilität wird damit zur sozialen Frage.

Klimaziele in weiter Ferne – Verkehr größter CO₂-Treiber
Landkreis und Land haben sich übereinstimmend auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 verpflichtet. Buchholz will dies bereits 2035 erreichen. Der Verkehrsbereich ist dabei mit 42 % der größte Emissionsverursacher vor Ort. Wer hier kürzt, anstatt zu investieren, sendet das falsche Signal. Klimaschutz braucht besseren ÖPNV – nicht weniger.

Mobilitätswende ist im Gang
Die von der Stadt beauftragte Modal-Split-Untersuchung zeigt, mit welchen Verkehrsmitteln Buchholzerinnen und Buchholzer ihre Wege zurücklegen: Der Autoanteil ist demnach zwischen 2012 und 2024 von 59 % auf 44 % gesunken, die Busnutzung im selben Zeitraum von 14 % auf 17 % gestiegen. Das zeigt: Die Mobilitätswende ist in Bewegung. Jetzt braucht sie Rückenwind – keinen Rückwärtsgang.

Starker ÖPNV braucht verlässliche Finanzierung
Zwar ist der ÖPNV eine Pflichtaufgabe des Landkreises. Doch ein leistungsstarkes Angebot wie der Buchholz Bus geht über das geforderte Maß hinaus – und ist absehbar in gewohnter Form von den Buchholzer Stadtwerken finanziell nicht zu stemmen. Der Buchholz Bus spielt eine tragende Rolle für Alltagswege in unserer Stadt und benötigt deshalb eine verlässliche Finanzierung mit Rückhalt von Land und Bund. In diesem Zusammenhang blicken wir mit großem Unbehagen auf die anstehende Neuausschreibung des Busverkehrs im Landkreis Harburg. Droht hier ein kompletter Wegfall vom Buchholz Bus?

Fazit
Buchholz ohne seinen Bus? Nicht mehr vorstellbar. Und doch: Weil es sich – in der bewährten Form – um eine freiwillige Leistung für alle Buchholzerinnen und Buchholzer handelt, steht das Angebot auf wackeligen Beinen. Kürzungen gefährden die soziale Gerechtigkeit, den Klimaschutz und insgesamt die Lebensqualität in unserer Stadt. Für die Buchholzer Liste gilt deshalb: alle kommunalen Spielräume zu nutzen, um unseren Buchholz Bus langfristig zu erhalten.

Bau des Ostrings als größter Buchholzer „Beitrag“ zum Arten- und Klimaschutz?

70er-Jahre-Straßenneubau in Zeiten der Klimabedrohung und des Mobilitätswandels

Die Diskrepanz könnte nicht größer sein: Gerade jetzt, wo der Klimawandel im allgemeinen Bewusstsein der Menschen und auf der politischen Agenda ganz oben angekommen ist und niemand, der politisch ernst genommen werden will, mehr leugnen kann, dass es ganz massiver Strukturänderungen und einer radikalen Umkehr (nicht nur) in der Verkehrspolitik bedarf, machen sich Entscheidungsträger der Stadt Buchholz daran, mit dem sog. Ostring das legendäre, bereits einmal gerichtlich gestoppte 70er-Jahre-Projekt doch noch umzusetzen? Surrealer geht es nicht!
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Jetzt bewerben: Buchholzer Nachhaltigkeitspreis 2021

In diesem Jahr werden wir anlässlich unseres 10-jährigen Bestehens den Buchholzer Nachhaltigkeitspreis vergeben. Er ist mit insgesamt 3.100 EUR dotiert.

Haben Sie ein Projekt, mit dem eines oder mehrere der UN-Nachhaltigkeitsziele verfolgt werden? Dann bewerben Sie sich jetzt. Bewerbungsschluss ist der 25. Mai 2021.

Weitere Infos zum Buchholzer Nachhaltigkeitspreis und dazu, wie Sie sich bewerben können, finden Sie hier!

Buchholz bis 2035 klimaneutral – machbar oder utopisch?

„Wissenschaftlicher Konsens ist, dass es zur Begrenzung der Erderwärmung auf insgesamt 1,5 Grad nicht ausreichend ist, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden (vgl. Stellungnahme von Scientists for Future vom 02.10.2020). Wir müssen jetzt handeln, bevor Kipppunkte erreicht werden, die das zukünftige Leben unserer Kinder und Enkelkinder unwiederbringlich gefährden. Dafür tragen wir die Verantwortung!
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