Unfassbar: CDU und FDP stimmten gegen den guten SPD-Antrag, in Bebauungsplänen zukünftig grundsätzlich nur noch Neubauten zuzulassen, die den KfW-Effizienzhaus-Standard 40 erfüllen. Nur in begründeten Ausnahmefällen sollte ein Abweichen von dieser Regel möglich werden. Abgelehnt wurde der Antrag aber erst durch die Enthaltung unseres Bürgermeisters. Das Abstimmungsergebnis im Verwaltungsausschuss lautete 4 pro, 4 contra und eine Enthaltung. Der Antrag erfuhr dadurch keine Mehrheit und ist damit abgelehnt worden.
Das Thema Klimaschutz scheint in den Köpfen dieser Fraktionen immer noch nicht angekommen zu sein. Deutlich wurde dieses jüngst auch in den Interviews mit dem Nordheide Wochenblatt, als die Fraktionsvorsitzenden von CDU und FDP auf die Frage nach den aktuell brennenden Themen zwar das alte Lied von Wachstum und Innovation sangen, aber zum Klima- und Artenschutz, unsere größten gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen, gar nichts sagten. Auch das Bekenntnis unseres Bürgermeisters, dem Klimaschutz die erforderliche Priorität einräumen und Buchholz schnellstmöglich in die Klimaneutralität führen zu wollen, erweist sich mal wieder lediglich als Lippenbekenntnis.
Wir können nur hoffen, dass die Bürger*innen diese Ignoranz bei der nächsten Kommunalwahl im Herbst 2021 abstrafen. Denn wir brauchen eine Lokalpolitik, die die Erfordernisse der Zeit als Chance für Buchholz annimmt und sich nicht länger den wichtigen Gegenwarts- und Zukunftsfragen verweigert.
Interview mit Stefan Menk (CDU) im Nordheide Wochenblatt vom 26.08.2020
Leserbrief von Grit Weiland im Nordheide Wochenblatt vom 02.09.2020
Interview mit Christoph Selke (Buchholzer Liste) im Nordheide Wochenblatt vom 16.09.2020
Interview mit Arno Reglitzky (FDP) im Nordheide Wochenblatt vom 23.09.2020