An den sechs Buchholzer Grundschulen wird derzeit dank des großen Engagements von Eltern, Schul- und Betreuungsvereinen eine nachschulische Betreuung angeboten. Die wachsenden Zahlen von Grundschulkindern und die steigende Nachfrage nach Betreuungsplätzen lässt des bestehende System zunehmend an seine kapazitativen Grenzen kommen. Zahlreiche Gespräche mit Eltern und Betreuungsvereinen bestätigen diese Beobachtungen. Hierauf gilt es, Antworten zu geben und rechtzeitig die Weichen zu stellen.
Umfassende Bildung ist eine Schlüsselqualifikation für gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe. Studien belegen, dass in Deutschland nach wie vor eine überdurchschnittlich hohe Kopplung zwischen sozialer Herkunft eines Kindes und seinem Bildungserfolg besteht. In der Rückschau der letzten Jahre lässt sich belegen, dass dieser Zusammenhang im Sekundarstufenbereich erfreulicherweise rückläufig ist. Im Grundschulbereich ist jedoch keine Verbesserung der Situation erkennbar.
Nach einer Studie des Institutes für Demoskopie Allensbach verspricht sich eine breite Mehrheit von Eltern und Lehrern insbesondere durch die Hausaufgabenbetreuung an den Grundschulen bessere Chancen für benachteiligte Kinder. Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Eltern ist ein durchgehendes Betreuungsangebot für Kinder ein Beitrag zur Angleichung von Bildungschancen. Die Ratsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und der Buchholzer Liste halten daher die nachhaltige Bereitstellung eines entsprechenden nachschulischen Betreuungsangebotes auch in Buchholz für geboten. Dieses betrifft sowohl die planerischen und baulichen Aspekte wie auch die Belange des städtischen Haushaltes. Die Buchholzer Liste hat daher zusammen mit SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke beantragt, dass die Stadt Buchholz ein Konzept für die nachschulische Betreuung an den Buchholzer Grundschulen entwickelt. Mit der Drucksache DS 16-21/0242 hat der Verwaltungsausschuss bereits die Erarbeitung eines Konzeptes zum Ausbau der Kindertagesstätten zur Deckung der Betreuungsbedarfe für Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren beschlossen. Der interfraktionell gestellte Antrag setzt diese Bemühungen konsequent bis zum Ende des Grundschulalters fort.
Das zu erarbeitende Konzept soll das existierende Angebot der Betreuungsvereine integrieren. Dabei sollen auch mögliche Betreuungsangebote von z. B. Sportvereinen, Musikschulen und anderen Einrichtungen mit betrachtet werden. Deshalb schließt dieser Antrag in Buchholz tätige Vereine mit in die Erarbeitung des Konzeptes ein. Ebenso sind die Anforderungen an eine inklusive Schule im Konzept zu berücksichtigen.